Der Riesling zählt unbestritten zu den beliebtesten deutschen Weissweinen. Es gibt neben den hiesigen Beständen noch weitere Weinberge in den USA, Australien, Neuseeland und auch in Österreich. Erstmalig erwähnt wurde der Riesling in einer Schrift, welche aus dem Jahr 1435 stammt. Ausgehend vom Gebiet des Rheins, verbreitete er sich über ganz Deutschland und belegt heute etwa ein Fünftel der gesamten Rebfläche.
Beim Anbau ist der Riesling recht anspruchslos. Er gedeiht in fast allen typischen Weinbaugebieten in Mitteldeutschland. Um aber sein volles Potential ausspielen zu können, benötigt er während seiner letzten Reifephase viel Sonne. Deshalb bringt er besonders in den Steillagen der Flusstäler des Rheins gute Weine hervor. Hier sind die südwestlichen und südöstlichen Lagen prädestiniert. Der Wein bekommt hier die meiste Sonne ab und die kalte Luft der Nacht, sinkt am Tage in Richtung des Flusses ab.
Dem Riesling kann man genau anmerken, auf welchem Boden er gewachsen ist, dies jedoch, ohne dass der grundlegende Charakter des Weins verloren geht. Aus den Trauben werden Weine der unterschiedlichsten Qualitäten gekeltert. Vom einfachen Weisswein für alle Tage, bis hin zu international anerkannten Spitzenqualitäten, die jedoch jede für sich überzeugen können.
Die wichtigste Charaktereigenschaft des Rieslings ist sein vergleichsweise hoher Säuregehalt. Während man bei anderen Weinen versucht, während der Ausbauphase die Säure zu unterdrücken, wird beim Riesling versucht, dieses Merkmal eher zu unterstreichen. Die Aromen dieses Weins sind je nach Lage sehr vielfältig. Sie reichen von Zitrone und Aprikose bis hin zu Grapefruit und Pfirsich. Als Spätlese ist der Riesling besonders zu empfehlen. In guten Jahren besteht eine große internationale Nachfrage nach diesem Eiswein, was sich auch in den Preisen für sehr gute Qualitäten niederschlägt.
Einen Riesling genießt man am Besten zu Fisch, Muscheln und Austern. Auch die asiatische Küche passt hervorragend zu diesem Weisswein. Weniger geeignet sind süße bis sehr süße Speisen, da der Riesling in Kombination mit diesen eher sauer wirkt.
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