Die erster Vorläufer des Glühwein stammen aus der Zeit der Antike. Bereits die alten Römer hatten eine Vorliebe für gewürzten Wein. Dieser wurde jedoch in der Regel kalt getrunken. Eine Ausnahme könnten die nördlichen Regionen des Römischen Reiches dargestellt haben, die bis weit in das heutige Deutschland hineinreichten, wo es eben auch entsprechend kalt war. Ob dort aber der damalige Würzwein erwärmt wurde, ist eher eine Vermutung denn eine Tatsache.
Auch aus der Zeit des Mittelalters ist ein Getränk bekannt, das aus mit Gewürzen versetzten Wein bestand. Doch auch hier wurde wahrscheinlich ein Kaltgetränk genossen.
Erste Belege für warmen Glühwein stammen vom Hof des schwedischen Königs Gustav Wasa aus dem 16. Jahrhundert. Diesen kann man in Schweden heute noch unter dem Namen Glögg finden. Das älteste Glühwein Rezept aus Deutschland stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde im Sächsischen Staatsarchiv gefunden. Doch wahrscheinlich wurde Glühwein schon wesentlich früher getrunken, dies bleibt jedoch aus Mangel an Belegen im Bereich der Spekulation.
Heute hat sich der Glühwein über fast ganz Nordeuropa verbreitet und sogar teilweise den Süden erreicht. Die größte Beliebtheit genießt er in Skandinavien, Deutschland, Österreich und auch in den nördlichen Teilen Italiens. Das am häufigsten verwandte Glühwein Rezept ist das auf Basis von Rotwein. Nur in Oberitalien, Franken, Hessen und in Teilen Österreichs gibt es Varianten auf der Grundlage von Weißwein.
Nun hält der Handel eine große Palette an fertigen Glühweinen vor. Bei diesen kann man sagen, dass sie für einige Leute ausreichen, während andere, vor allem solche die selbst gemachten Glühwein schätzen, diese nie im Leben kaufen würden. Die Ursache dafür ist, dass dieser fertige Glühwein in der Regel aus minderwertigen Massenweinen hergestellt wird. Oftmals kommt der Wein nicht einmal aus einer bestimmten Region, da die Hersteller bei verschiedenen Erzeugern einkaufen und den Glühwein dann unter einer Eigenmarke vertreiben. So ist es auch zu erklären, dass ein fertiger Glühwein immer ein wenig anders schmeckt, da sich auf einer Palette Wein von dem einen Hersteller befindet und auf der nächsten Palette ein ganz anderer Wein oder eine Mischung aus beiden. Und der Wein ist nun einmal die Basis für einen guten Glühwein.
Glühwein einfach zum selber machen
Glühwein besteht in seinen Grundzügen aus immer den gleichen Zutaten. Als erstes ist hier natürlich der Wein zu nennen. Man sollte hier nicht auf zu billige Massenweine zurückgreifen und sich sagen, dass man die mangelnde Qualität ja mit Gewürzen und Zucker ausgleichen könne. Man sollte für ein gutes Glühweinrezept also auf einen besseren Wein als Ausgangsbasis achten. Ideal sind schwere und süße Weine aus den südlichen Ländern. Wer besonderen Wert auf Qualität legt, der kauft Wein der ökologisch nachhaltig produziert wurde. So genannter Bio-Glühwein. Neben der besseren Qualität muss man sich dann nicht vor Herbiziden und Fungiziden fürchten.
Die übrigen Zutaten sind fast immer gleich. Zu den essentiellen Bestandteilen eines Glühweinrezepts zählen:
- Zimt
- Sternanis
- Nelken
- Kardamom
- Zitronen- und Orangenschalen beziehungsweise deren Saft
- Zucker, Honig oder Kandis in beiden Farben
Wer es mag kann den Glühwein noch mit Likör, Rum oder Cognac anreichern. Streng genommen wird dann aus dem Glühwein aber ein Punsch.
Welche der Gewürze man in welchem Ausmaß verwendet, bestimmt allein der persönliche Geschmack. Manch einer mag keine Nelken oder Zimt. Dann lässt man diese Bestandteile einfach weg oder ersetzt sie durch andere.
Und hier noch einfaches Glühwein Rezept zum Nachkochen
Man nehme:
- Eine Flasche Rotwein
- Zwei Zimtstangen
- 50 ml Rum und etwa 20 ml Amaretto
- Sieben Nelken
Den Rotwein zusammen mit den Gewürzen auf maximal 80° erwärmen. Nicht kochen, da sonst der Alkohol verfliegt und die Gewürze ihren Geschmack verändern. Nun fügt man den Rum und den Amaretto hinzu und hält das Ganze noch für etwa zehn Minuten warm. Vor dem Servieren entfernt man die Gewürze und serviert den Glühwein so heiß wie möglich. Die Zubereitungszeit beträgt etwa 15 Minuten.
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