Weine werden in aller Welt nach Anbaugebieten, Rebsorten oder mit Phantasienamen bei Cuvees benannt. Wenn heute gesagt wird, Portugal sei das einzige europäische Land dessen Namensstamm mit einem berühmten Wein identisch ist, handelt es sich um den Portwein. Dieser erhielt seinen Namen von dem an der Duoro-Mündung gelegenen Hafen Porto. Hier und hauptsächlich in der gegenüberliegenden Stadt Vila Nova de Gaia reift der Wein in vielen Kellern zum Port heran.
Herstellung von Portwein
Portwein darf nur aus Trauben eines begrenzten Gebiets im Duoro-Tal hergestellt werden. Es sind viele Rebsorten erlaubt, die hochwertigste davon ist die Touriga nacional. Der Unterschied roter und weißer Portwein ist einfach. Weisser Portwein wird aus weißen Trauben gewonnen und lagert mindestens drei Jahre. Hier unterscheidet man auch in den Süßegraden von extra trocken bis hin zu sehr süß. Roter Portwein besteht aus roten Trauben und wird ungekühlt serviert. Zuerst werden die Moste normal wie Wein vergoren, doch ab einem bestimmten Punkt und der wird durch den Gehalt an Restzucker im gärenden Most ermittelt, kommt ein ca. 80% Weindestillat hinzu.
Dieser Vorgang des „Aufspritens“ und die Menge des zugegebenen Weindestillats ermöglichen die hohen Gehalte von 19 bis 22% Alkohol im Endprodukt. Nach etwa einem halben Jahr des Verweilens im Duoro-Tal, wird der unfertige Port in die Hafenstadt Vila Nova de Gaia gegenüber von Porto gebracht und dort für mindestens zwei Jahre in Kellereien in großen Holzfässern gelagert. Erst nach dieser Mindestreifezeit darf er sich Portwein nennen. Einen jungen Portwein mit kurzer Lagerdauer erkennt man am Hinweis „Ruby“.
Gute Qualitäten werden zur weiteren Reifung in sogenannte „Pipes“ (kleine Holzfässer) oder in die Flasche gefüllt und noch einige Jahre gelagert. Auf erstere Art gelagerte tragen die Bezeichnungen „Old Tawny“, „Colheita“ oder „Reserva“. Die in der Flasche langsamer gereiften tragen den Hinweis „LBV“, „Crusted Port“ oder „Vintage Character“.
Fakten rund um den Genuss von Portwein
Wie und wann trinkt man Portwein?
Hier gelten ähnliche Regeln wie bei normalen Weinen. Trocken zum Essen, Süß zum Dessert oder als Digestif nach dem Essen. Rote Ports werden bei Zimmertemperatur, süße gerne auch ganz leicht gekühlt serviert, aber bitte nicht Kühlschrank-kalt. Weiße Portweine sollten stets leicht gekühlt auf den Tisch kommen.
Trinkt man Portwein zum Apero?
Dies ist durchaus möglich. Es sollten aber nur die weißen mit dem Hinweis „Extra seco/dry“ dafür genommen werden. Je mehr Restzuckergehalt ein Port aufweist, desto weniger eignet er sich als Aperitif.
Welches Glas für Portwein?
Immer ein sich nach oben hin leicht verjüngendes Glas verwenden. In der Gastronomie wird Portwein mit 5cl in Digestifgläsern ausgeschenkt. Aber auch ein sehr kleines Weinglas kann bei Flaschengereiften Ports (siehe oben) der Aromaentfaltung gut tun.
Welche Trinktemperatur?
Niemals so kalt servieren wie er im Kühlschrank werden kann. Im Idealfall sollte er 10 bis 12 Grad haben und das erreicht man meistens schon nach einer Stunde im Kühlschrank. Man kühlt nur weiße und Pink Ports welche aus Roséwein hergestellt werden.
Wie ist es mit der Portwein Haltbarkeit?
Einfache Regel: Junge Rubys, White und Pink Ports sollten jung getrunken werden, alle anderen Ports können auch ein paar Jahre in der Flasche gelagert werden.
Wo gibt es Portwein zu kaufen?
Am besten beim Fachhändler. Wem das zu umständlich ist, der kann auch Portwein online kaufen. Dabei sollte man tunlichst den Kauf auf ebay vermeiden. Hier geht man häufig Fälschern auf den Leim. Besser beraten ist man mit einem online-Spezialhändler welcher sich auf dem Gebiet auskennt und genügend Infomaterial bereitstellt.
Ist guter Portwein günstig?
Wenn man bereit ist wenigstens zehn Euro auszugeben, wäre ein Ja berechtigt. Dafür bekommt man einen grundsoliden Port mit typischem Aroma. Sobald es etwas älter sein soll oder ein guter Jahrgangsport so ist man schnell bei 20€ und mehr.
Und zum Schluss noch ein Rezept für den Portweingenuss: Probieren sie doch mal ein Pflaumenkompott mit einem Tawny Port als Begleiter. Hier zeigt sich die besondere Eignung des roten Ports als Dessertwein.
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