Fleischverzicht nur wenn Ersatzprodukte gentechikfrei sind (71%, laut Forsa-Studie)

Die meisten Menschen, die Fleischersatzprodukte konsumieren, sind sich bewusst, dass diese frei von gentechnischen Veränderungen sind. Tofu ist das am weitesten verbreitete pflanzliche Ersatzprodukt, gefolgt von Hackfleisch-Alternative, Aufschnitt, Burgern und Schnitzeln.

Fleischverzicht für mehr Gesundheit?

Alexander Hissting, Geschäftsführer des VLOG, bekräftigt, dass Fleischersatzprodukte ein wirksamer Weg sind, um das Bewusstsein für Ernährung und ökologische Aspekte zu erhöhen. Er möchte, dass sie ebenso hohe Marktanteile erlangen wie Milchprodukte, Geflügel und Eier. Der VLOG begleitet und berät Kunden und Hersteller, um ihren Wunsch nach Gentechnikfreiheit durch das Siegel „Ohne GenTechnik“ zu erfüllen. Mithilfe einer Forsa-Umfrage im Oktober 2022, die von der PHW-Gruppe in Auftrag gegeben wurde, ist klar, dass Alexander Hissting dieses Ziel erreichen möchte.

Flexitarier sind die neuen Feinschmecker

Feinschmecker sind übereinstimmend der Auffassung, dass eine fleischfreie Ernährung eine gesunde Ernährungsform sein kann und fordern, dass diejenigen, die sich für eine solche entscheiden, ein qualitativ hochwertiges Ernährungsprogramm besitzen, um alle benötigten Nährstoffe zu erhalten. Darüber hinaus legen sie großen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide und Nüssen.

Die Forsa-Befragung legt nahe, dass sich der Trend zu Flexitarismus weiter verstärkt. Mehr als die Hälfte der Befragten (51 %) wird im Jahr 2022 bewusst auf Fleisch verzichten, was eine Zunahme des Anteils der Flexitarier um 3 Prozent gegenüber 2020 bedeutet. Vegetarier sind ebenso in steigender Zahl anzutreffen (4 Prozent, verglichen mit 8 Prozent im Jahr 2020). Aber nur 1 Prozent der Befragten waren bereit, komplett auf tierische Produkte zu verzichten.

Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern sind ebenfalls wahrnehmbar: Frauen ernähren sich flexitarisch (2022: 53 Prozent, 2020: 52 Prozent) und auch bei Männern stieg die Zahl der Flexitarier von 36 auf 41 Prozent.

Dabei zeigt sich, dass die Flexitarier-Anzahl in allen Altersgruppen angestiegen ist: Die 18- bis 29-Jährigen stiegen um 8 Prozent, die 30- bis 44-Jährigen um 3 Prozent, die 45- bis 59-Jährigen um 4 Prozent und nur die älteste Altersgruppe (60-75 Jahren) erfuhr eine leichte Verringerung von 3 Prozent.

Infografik: Wer verzichtet manchmal auf Fleisch? (Quelle: PHW-Gruppe)

Gründe für den Fleischverzicht: die Gesundheit rangiert weit vorne

Je älter Menschen werden, desto wichtiger werden gesundheitliche Gründe für den Fleischkonsum. So gaben mehr als die Hälfte der Befragten im Alter zwischen 60 und 75 Jahren (56%) an, teilweise oder vollständig auf Fleisch verzichtet zu haben. Bei den 18- bis 44-Jährigen sind es hingegen nur 42 Prozent. Interessanterweise existieren auch signifikante Unterschiede zwischen Männern und Frauen, wenn es um die Gründe für den Fleischverzicht geht: Während sich diejenigen, die aus Umweltschutzgründen auf Fleischkonsum verzichten, beider Geschlechter annähernd ähnlich verhalten (64% bei Männern und 68% bei Frauen), ist das Tierwohl für Frauen deutlich wichtiger (56% zu 66%). Männer hingegen begründen ihren geringeren Fleischkonsum eher durch Gesundheitsaspekte (57% zu 45%), Anregungen von anderen Personen wie Partner, Kinder oder andere Haushaltsmitglieder (24% zu 7%). Preis (3%), Geschmack (2%) und mangelnde Lust auf Fleisch im Allgemeinen (2%) wurden dagegen seltener als Grund für den Verzicht angeführt.

Infografik: Gründe für Fleischverzicht: „Warum wird auf Fleisch verzichtet?“ (Quelle: PHW-Gruppe)

Für Fleischersatzprodukte kommen rosige Zeiten

Alternative Proteinquellen, wie beispielsweise Tofu, fleischloses Hack und Aufschnittprodukte, werden immer beliebter. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden Ernährung, unabhängig von der Wahl des Essensstils (flexitarisch, vegetarisch oder vegan). Unter den verschiedenen Fleischersatzprodukten sind Schnitzel (21%), Burger (21%), Nuggets (17%), Geschnetzeltes/Streifen (16%), Würstchen (15%), Frikadellen (15%), Bratwürste (11%), Filets/Steaks (6%) und Fisch-Ersatz (5%) besonders populär, vor allem bei jungen Erwachsenen (73% der 18- bis 44-Jährigen) und städtischen Bevölkerungsgruppen (62% bei 100.000 Einwohner und mehr, 50% bei unter 20.000 Einwohner). Erstaunlicherweise werden sie sogar häufiger als bisher von Männern (59%) konsumiert als von Frauen (54%).

Infografik: „Welches sind die beliebtesten Fleischersatzprodukte?“ (Quelle: PHW-Gruppe)