Das Weinbaugebiet Baden ist das südlichste und zugleich das drittgrößte seiner Art in Deutschland. Badische Weine zeichnen sich durch ihre große Zahl charakterlicher Eigenschaften und durch ihre hohe Qualität aus. Verantwortlich dafür sind die vergleichsweise hohe Anzahl von Sonnenstunden pro Jahr und die große Vielfalt an unterschiedlichen Böden. Man findet dort Vulkangestein, Kreide, Löß, Lehm, Muschelkalk und Kies vor. Im Zusammenspiel dieser Komponenten entstehen Weine von hoher Güte mit vielen gleichen, aber zum Teil auch sehr unterschiedlichen Charaktereigenschaften.
Aufgrund der klimatischen Bedingungen wird das Weinbaugebiet Baden zur EU-Weinbauzone B gezählt und stellt sich damit auf eine Linie mit dem Elsaß, der Champagne und dem Loire-Tal. Wegen der schwierigen Geländebedingungen, die Hänge sind teilweise bis zu 40° steil oder terrassiert, werden die Trauben größtenteils in Handarbeit geerntet. Zusammen mit den hohen allgemeinen Kosten, zum Beispiel für die Lebenshaltung und auch für Landareale, zählt badischer Wein im Weinladen mit in die Kategorie teurer Wein.
Die Weinerzeugung im Bundesland Baden-Württemberg liegt zu drei Vierteln in der Hand von Genossenschaften. Nur etwa 15 Prozent der Weinberge werden durch professionelle Weingüter bewirtschaftet, von denen 16 dem Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter (VDP) angehören.
Zu den bekanntesten VDP-Weingütern zwischen dem Markgräflerland und dem Kaiserstuhl zählen unter anderem das Weingut Burg Ravensburg, das Weingut Dr. Heger, das Weingut Bernhard Huber, das Staatsweingut Freiburg & Blankenhornsberg und das Weingut Lämmlin-Schindler. Alle Weingüter sind bis weit über die regionalen Grenzen und zum Teil auch international bekannt und werden von Kennern hoch geschätzt. Eine Ausnahme stellt das Weingut Dr. Heger dar, das überwiegend für den Bedarf der Weinhändler und der gehobenen Gastronomie aus der Region produziert.
Alle genannten Weingüter haben sich den hohen Ansprüchen des VDP in Bezug auf Anbau und Produktion des Weins verpflichtet. Dazu zählen unter anderem ein ökologisch nachhaltiger Anbau, der Verzicht auf Herbizide und Fungizide und hohen Ansprüchen beim Ausbau des Weins. Angebaut werden überwiegend Dornfelder, Schwarzburgunder und Regent bei den roten Rebsorten und Grauburgunder, Bacchus und Müller-Thurgau bei den weißen Weinen. Die Besitzer der Weingüter in Baden betreiben jedoch nicht nur Weinbau, viele haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten neben ihrem Haupterwerb auch touristische Attraktionen an. Dazu zählen auch Weinverkostungen auf den unterschiedlichsten Niveaus.
Doch auch neben dem Thema Wein hat Baden-Württemberg einiges zu bieten. Aufgrund der relativ großen geographischen Ausdehnung und der vielen architektonischen Gegebenheiten, kann man auch touristisch einiges erleben.
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