Etwa 80 bis 50 km westlich von Wien, Flusslauf der schönen blauen Donau, entlang der Ortschaften Melk und Krems, liegt das Weingebiet der Wachau. Ähnlichkeiten mit dem deutschen Kaiserstuhl bestehen nicht nur hinsichtlich der geographischen Höhe und der hohen Sonnenscheindauer, sondern auch der Weinbauterrassen, die sich in den warmen Tälern des Flusses finden. In der Welt-Kulturerbe-Region Wachau, mit einer Rebfläche von ca. 1300 ha, werden zu 95 % Weißweine produziert, wovon ca. 13 % auf den weißen Riesling entfallen.
In der Wachau, wie überall in Österreich, gilt der (rheinische) Riesling als Wein von Rang, mit anderen Worten: Weltklasse. Heinz-Gert Woschek schreibt in „Die großen Weine der Welt“ dazu: „Der Rheinriesling wird nur in besten Südlagen, vornehmlich in Flusstälern auf Urgesteinsböden oder sonstigen warmen Böden gepflanzt, wo er sich in den vergangen Jahrzehnten die Stellung einer Spitzensorte geschaffen hat.“ So verwundert nicht, dass in den vergangenen zehn Jahren seine Anbaufläche um mehr als 13 % angestiegen ist. Aufgrund der klimatischen Bedingungen kann in Unterschied zu Rheingau und Mosel mit weniger Nässe und Kälte gerechnet werden, und damit zu stabileren Positiv-Resultaten und höchster Reife. Für die Winzer der Wachau bedeutet das höhere und beständigere Erlöse.
In der für ihren Wein angesehenen Wachau bildet das Örtchen Loiben einen Qualitätsmittelpunkt. Krügers WEINLEXIKON hält Loiben für eine der besten Wachau-Gemeinden: „die bemerkenswertesten von ihnen verbinden Körper mit Kraft, Rasse, Statur und Eleganz; und wenn sie voll gelungen sind, werden sie dank ihrer Komplexität und Ausgeglichenheit von keinem anderen Wein der Wachau übertroffen.“ Das WIEINLEXIKON berichtet schon 1989 über Emmerich Knoll, als einen „führenden Erzeuger“. Hugh Johnson widmet ihm einen eigenen Text als „hervorragender traditionsbedachter Betrieb in Loiben“. Seinen Wein zeichnet Johnson mit vier Sternen aus, was so viel bedeutet wie: erstklassig, anspruchsvoll, teuer.
Emmerich Knoll ist sich der Wertschätzung von Weinliebhabern und –Professionels wohl bewusst und die Zuschreibung, dass er „eines der bekanntesten Weingüter Österreichs“ unterhält, erfolgt zu Recht. Schon sein Weinetikett mit der Abbildung des heiligen Urban – Urban I. – Schutzheiliger des Weines und der Weinberge, der Winzer und Küfer – genießt Kultstatus.
Sein Smaragd-Riesling 2012 – aus Dürnstein, Top-Lage (Ried) Schütt, ist ein außergewöhnlicher Wein, von zarter gelb-grüner Farbe. Im Bouquet kommen Pfirsich- und Honigdüfte zum Vorschein, mit Anklängen an Maracuja. Im Gaumen (Retroolfaktion) ist die perfekte Säure-Süße-Balance von Aromen nach Honigmelone, Grapefruit und Zitrone. Auch Mineraltöne sind schmeckbar. Seine 13,5 Volumenprozent und seine leichte Textur merkt man diesem Tropfen nicht an.
Die Gutsrieslinge sind enorm dauerhaft. Noch aus dem Jahr 1983 werden Weine empfohlen, die dann auch ihren Preis haben. Schon für den jungen „Smaragd-Riesling“ sind 39,00 € auszulegen. Bei der wachsenden Nachfrage für diese Riesling-Weine ist mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen, deshalb scheint ein beherztes Zugreifen empfehlenswert.
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