Sie sind vielseitig und gehören schlichtweg zu Spaniens Küche. Tapas sind kleine Spezialitäten, die gerne als Vorspeise oder auch zwischendurch gegessen werden.
Was einst als kleine Brotscheibe begann, die zum Schutz gegen Fliegen im Getränk auf den Becher gelegt wurde oder die verhindern sollte, dass die Kutschenfahrer in alten Zeiten in Tavernen zu tief ins Glas schauten, ist heute abwechslungsreich und innovativ. Tapas gibt es in den verschiedensten Varianten – unter anderem natürlich auch frittiert. Dieser Artikel zeigt, worauf es beim Frittieren der kleinen Handspeisen so ankommt.
Tapas frittieren – Möglichkeiten im Überblick
Letztendlich können natürlich sämtliche Gerichte, die zu den Tapas zählen, frittiert werden. Die Amerikaner machen es schließlich vor und frittieren die unterschiedlichsten Speisen und Desserts. Wer jedoch den gesunden Effekt und die Leichtigkeit, die Tapas zumeist innehalten, erhalten möchte, sollte sich auf einzelne frittierte Stücke beschränken:
- Meeresfrüchte:
Krabben, Garnelen, aber auch Tintenfischstücke lassen sich natürlich wunderbar frittieren. Hier kann vorab noch überlegt werden, ob die Früchte in einen Teigmantel gewickelt werden. - Gemüse:
Auch Gemüsetapas können frittiert werden. Je nach Gemüsesorte können wieder Teigmäntel genutzt werden. Insbesondere frittierte Oliven, Tomaten oder auch Paprika empfehlen sich.
Um den gesunden Effekt jedoch zu erhalten, sollte auf ein gutes Frittierfett geachtet werden. Tapas besitzen von Haus aus natürliche und gesunde Fette, die sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken. Zu stark frittierte Speisen oder Tapas, die in schlechtem Fett frittiert werden, heben diesen Effekt auf.
Worauf ist dabei zu achten?
Wie bereits gesagt, kommt es auf gutes Fett an. Gleichzeitig entscheidet die Art der Speise natürlich, wie die einzelnen Tapas frittiert werden sollten. Wer sie nicht direkt in eine Fritteuse geben möchte, kann Tapas natürlich auch in der Pfanne frittieren. Hier empfiehlt es sich, auf gutes Pflanzenöl zurückzugreifen. Grundsätzlich gelten die folgenden Regeln:
- Fett:
Für die Fritteuse sollte ein Fett gewählt werden, welches einen hohen Rauchpunkt aufweist. Kokosfett, Butterschmalz oder spezielle Frittierfette sind hier im Vorteil. Der hohe Rauchpunkt verhindert, dass sich das Fett zersetzt und Acrylamid bildet. - Flüssigkeitsanteil:
Umso höher der Wassergehalt der Speise ist, desto mehr spritzt es. Speisen wie Tomaten und Gurken sollten daher vorab in einen Teigmantel gewickelt werden. Der Mantel verhindert auch, dass die Speise hart wird. - Temperatur:
Speisen werden am besten bei ungefähr 175 Grad frittiert. Die Temperatur lässt sich wunderbar prüfen, indem ein Holzstäbchen ins Fett gehalten wird. Steigen nun Bläschen auf, ist das Fett bereit. - Topf:
Fürs Frittieren ist eine Fritteuse nicht unbedingt notwendig. Auch in hohen Töpfen können die Tapas frittiert werden. Der Topf sollte jedoch nur bis zur Hälfte mit Fett gefüllt werden.
Um die Speisen zu frittieren, können sie wahlweise mit einem langen Löffel ins Fett gegeben oder mit einem Frittierkorb untergetaucht werden. Die meisten Tapas benötigen gerade einmal zwei oder drei Minuten im Fett, um fertig zu sein.
Tipp:
Damit das überschüssige Fett nicht von den Tapas tropft, werden sie nach dem Frittieren auf ein Küchentuch gelegt und abgetupft.
Equipment
Frittieren funktioniert auf verschiedene Weisen. Kleinere Gerichte können durchaus in der Pfanne zubereitet werden, wenn es auch hier den Nachteil gibt, dass das Fett spritzt, sobald die Speise mit ihm in Berührung kommt. Wer richtig im flüssigen Fett frittieren möchte, kann auch auf einen hohen Topf zurückgreifen. Diese Variante eignet sich für diejenigen, die nur selten frittierte Speisen zu sich nehmen und aus diesem Grund keine Fritteuse anschaffen wollen. Wer Tapas – und andere Speisen – jedoch immer wieder frittieren möchte, schafft besser eine Fritteuse an. Aber welche? Worauf kommt es bei ihr eigentlich an?
- Variante – Es gibt ganz unterschiedliche Varianten. Es gibt Fritteusen, in die Fett eingelassen werden muss, und es gibt Heißluftfritteusen, die ganz ohne Fett arbeiten. Normale Fritteusen sollten einen rotierenden Korb haben, da dieser verhindert, dass die Speisen zu lange mit dem Fett in Berührung kommen – die Tapas bleiben schlichtweg gesünder.
- Sicherheit – die Sicherheit muss bei dem Gerät stimmen. Niemals darf sich das Gehäuse während der Nutzung erhitzen. Ein gutes Ausstattungsmerkmal ist ein Deckel, der per Knopfdruck geöffnet wird. Dieser ist fest verschlossen und liegt nicht, wie bei anderen Modellen, lose auf dem Rand auf. Da der Deckel nach dem Drücken des Knopfes von alleine nach hinten aufschwingt, kommt man beim Frittieren nicht so schnell mit dem spitzenden Fett in Berührung.
- Temperaturregelung – die Temperatur muss stufenlos regelbar sein. Das ist wichtig, da Speisen mit einem hohen Stärkegehalt bei hohen Temperaturen Acrylamid bilden. So sollten gerade Pommes nur bei maximal 170 Grad frittiert werden.
- Geruchsfilter – die wenigsten Menschen mögen den Geruch, der üblicherweise mit einer Fritteuse in Verbindung gebracht wird. Moderne Fritteusen besitzen daher einen eigenen Geruchsfilter, der dem Fettgeruch entgegensteht.
- Fassungsvermögen – die haushaltsüblichen Fritteusen besitzen ein Fassungsvermögen von 2 bis 3 Litern und reichen in der Regel aus. Wer häufiger Gäste bedient, kann auf eine Doppelfritteuse zurückgreifen.
Wer grundsätzlich auf eine möglichst gesunde Frittier-Variante zurückgreifen möchte, kann sich natürlich für die Heißluftfritteuse entscheiden, da hier gar kein Fett genutzt wird. Allerdings kommt der Geschmack nie an gewöhnlich frittierte Speisen heran. Die Heißluftfritteuse hat natürlich den Vorteil, dass das alte Fett nicht entsorgt werden muss. Das alte Fett sollte übrigens ein wenig erwärmt werden, damit es aus der Fritteuse genommen werden kann. Nun kühlt es auf Zeitungspapier aus und kommt in den Hausmüll. Wer mit Öl frittiert, füllt das abgekühlte Öl in eine Flasche und entsorgt auch diese über den Hausmüll.
Spanischer Wein zu den Tapas
Am besten schmecken Tapas, wenn man dazu einen leckeren spanischen Wein genießt. Denn spanischer Wein ist ein Ausdruck von Kultur und Lebensfreude Gerade Vino Tinto, Rotwein, passt hervorragend zu den unterschiedlichen kleinen Leckereien. So ist beispielsweise der fruchtige Tempranillo sehr passend zu allen Speisen, gerade zu den spanientypischen Tapas, aber auch zu Lamm, Tortillas und Gemüse. Eher kräftig schmeckt dagegen der Monastrell, der aus dem Süden Spaniens kommt. Dieser passt beispielsweise gut zu deftigeren und würzigeren Speisen wie den leckeren Patatas bravas. Sehr beliebt in Spanien ist aber auch das fruchtige Getränk Tinto de verano, ein Gemisch aus Rotwein und Gaseosa, einer Zitronenlimonade.
Wer dagegen lieber Weißwein mag, wird auch dort fündig. Beispiel Albariño: Der feine, frische Wein hat ein fruchtiges Aroma und passt besonders gut zu Fischgerichten, Meeresfrüchten, Antipasti und zu spanischen Tapas. Und auch der fruchtige, nussige Weißwein Verdejo ist ein toller Aperitifwein, der somit nicht nur zu Meeresfrüchten, Fisch, Reis und Pasta, sondern auch zu Tapas hervorragend passt.
Fazit
Bei frittierten Tapas dürfen sich Hobbyköche durchaus mal ausprobieren und einfach schauen, welche Speisen sich alles frittieren lassen. Bekannt sind natürlich die frittierten Meeresfrüchte, die sich auch noch in Teigmäntel hüllen lassen. Allerdings kommt es auf die richtige Fritteuse und auf gutes Fett an. Hier sollte keinesfalls gespart werden, denn der gesunde Effekt der Tapas geht verloren, wenn das Fett schlichtweg schlecht ist. Mit einem fruchtigen Albariño oder Tempranillo oder einem kräftigen Monastrell werden die leckeren Tapas perfekt abgerundet. Diese Weine zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders gut zu den Tapas passen.
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