Die Pfalz ist das zweitgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands. Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus bauten die Römer in dieser Region Wein an. Heute produzieren etwa 3600 Winzerbetriebe hier bis zu 2,5 Hektoliter Wein. In der Pfalz existieren 22 zugelassene roter Rebsorten. Eine der jüngsten Rebsorten ist dabei die Rebsorte Regent, die 1967 durch eine Kreuzung aus den Rebsorten Diana, einer Kreuzung aus Müller-Thurgau und Silvaner, und Chambourcin gezüchtet worden ist und seit 1995 die deutsche Sortenzulassung hat.
Einordnung des „Regent trocken“
In den Weinregalen der Edeka-Supermärkte findet man eine Vielzahl an Weinen der Rheinberg Kellerei GmbH. Das ist nicht weiter verwunderlich, da es sich dabei um ein Unternehmen der Edeka AG handelt. Die Produktpalette ist dabei breit gestreut und deckt die populärsten Weiß- und Rotweine ab. Allerdings wird sowohl auf dem Etikett noch im Internet auf nähere Angaben zum Wein im Bezug auf Säuregehalt oder Restsüße verzichtet. Der Verbraucher erhält nur die Information zum Alkoholgehalt, der 12 % vol. beträgt. Der Wein kostet selbst 1,99€.
Dunkelrote Farbe gepaart mit einem Bukett aus Kirschen und Johannisbeere
Der 2013er Regent der Rheinberg Kellerei hat einen schönen, für deutschen Rotwein ausgezeichneten Rotton. Er als Wein aus dem 2013er Jahrgang auch noch sehr jung , welches auch ein Grund für seinen kräftigen Farbton ist. Das Bukett erinnert zunächst einmal an den Geruch von Schwarzkirschen. Im Hintergrund warten noch dezent Gerüche von roten Beeren, insbesondere von Johannisbeere. Allerdings ist das Bukett nicht wirklich anregend. Es kommt doch etwas langweilig daher. Es zeigt sich in diesem Bereich keine besondere Winzerkunst. Die Farbe ist der Traube geschuldet. Die Regent-Traube ist so gezüchtet worden, damit die aus ihr produzierten Weine kräftigere Rottöne haben. Denn in diesem Bereich hat der Platzhirsch deutscher Rotweine, der Spätburgunder, seine Schwächen. Und das Bukett ist insgesamt zu schwach. In diesem Bereich gebe ich dem 2013er Regent der Rheinberg Kellerei GmbH auf einer Skala von 1 bis 5 eine 2. Und das liegt eher in der Befürchtung, dass man die 1 für wirkliche Katastrophen reservieren sollte. Der Blick auf den Preis relativiert die Leistung. Man kann auch keine Wunder für 1,99€ erwarten.
Geschmacksvolumen des Regent trocken: kaum ausbalanciert, keine Kirschen, viel saure Johannisbeeren
Bereits beim ersten Schluck des 2013er Regent wird der Eindruck aus der vorherigen Analyse bestätigt. Der Wein hat kaum Geschmacksvolumen und Gewicht. Der Wein ist dafür ungemein sauer und unausgeglichen. Es macht den Eindruck als seien zwischen Riechen und Schmecken die Schwarzkirschen als die süßen Früchte entfernt worden und die Johannisbeere hätte man zurückgelassen. Die Säure überwältigt alles andere, sodass von all dem kaum etwas zu schmecken bekommt. Auch der Abgang des Weines ist unangenehm, da auch hier die Säure noch einen langen Nachhall hat. Auf einer Skala von 1 bis 5 kommt der 2013er Regent daher zu einer 1.
Fazit
Wir haben es hier mit einem Wein zu tun, der mit einem Preis von 1,99€ im unteren Preissegment der Supermarktweine einzuordnen ist. Bedenkt man zusätzlich, dass Rotweine in der Regel teurer als Weißweine sind, wird dieser Preis noch einmal indirekt hervorgehoben. Von einem solchen Wein kann man nicht allzu viel erwarten. Der Hinweis auf dem Etikett, dass man den 2013er Regent der Rheinberg Kellerei GmbH zu Fleisch, Wild oder Käse zu genießen sei, ist so allgemein gehalten wie es auch falsch ist. Denn bereits bei einer Bereitschaft, ein oder zwei Euro mehr auszugeben, bekommt man in Supermärkte Weine, die über eine bessere Qualität verfügen. Diesen Wein kann man nur preisbewussten Menschen, die gute Weine lieber trinken als verkochen, als Kochwein empfehlen. Hierbei sollte aber auch die Säure im Blick behalten werden. Man müsste bei Verwendung dieses Weines beispielsweise mit Süße entgegensteuern.
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