Dass Rotwein Kalorien enthält, wissen inzwischen viele, doch ist den meisten nicht klar, in welchen Mengen diese vorliegen. So enthält in etwa 1 Glas Rotwein um 100 Kalorien oder zirka 430 Kilojoule. Hier ein paar Vergleichswerte, wieviel Kalorien im Glas Rotwein enthalten sein können (etwa 125 ml).
- Trockener Rotwein: 82 Kalorien, 340 Kilojoule
- Lieblicher Rotwein: 98 Kalorien, 408 Kilojoule
- Gamay (Rotwein): 98 Kalorien, 408 Kilojoule
- Pinot Noir, Spätburgunder (Rotwein): 103 Kalorien, 429 Kilojoule
- Merlot (Rotwein): 104 kalorien, 435 Kilojoule
- Syrah (Rotwein): 104 Kalorien, 435 Kilojoule
- Cabernet Sauvignon (Rotwein): 104 Kalorien, 435 Kilojoule
- Clairet, Bordeaux (Rotwein ): 104 Kalorien, 435 Kilojoule
- Barbera (Rotwein): 107 Kalorien, 445 Kilojoule
Wenn man dies auf andere Lebensmittel umrechnet, hat eine Tüte Kartoffelchips in etwa die gleiche Kalorienmenge wie eine Flasche Rotwein. Verzehrt man beides zusammen, deckt dies den Kalorienbedarf eines durchschnittlichen Menschen zu einem Drittel bis zur Hälfte, je nach Alter und körperlicher Betätigung durch Arbeit oder sportliche Freizeitaktivitäten. Oder noch anders ausgedrückt enthält Rotwein mehr Kalorien als Muttermilch, von der Kleinstkinder ausschließlich leben. Selbst die extrem energiehaltige Cola kann in punkto Kalorien nicht mit dem Rotwein mithalten.
Doch wie kommen Kalorien in den Rotwein?
Dafür gibt es zwei Ursachen. Die eine ist der im Rotwein enthaltene Zucker und die andere ist der Alkohol. Besonders Letztgenannter ist eine wahre Kalorienbombe. Darum enthält alkoholfreier Wein auch viel weniger Kalorien. Da Zuckermoleküle schwerer sind als die vom Alkohol, kommt reiner Alkohol, gesehen auf das Gramm, sogar auf einen fast doppelt so hohen Energiegehalt wie der Zucker.
Auf den einfachsten Nenner herunter gebrochen, ist Alkohol das Endprodukt einer Stoffwechselkette, bei der aus Zucker Energie gewonnen wird. Der Zucker, der im Rotwein (trocken oder nicht) für die Kalorien verantwortlich ist, stammt aus den Trauben. Nun kommen die Hefen ins Spiel. Dies sind die einzigen Organismen, die Alkohol in größerer Menge produzieren können. Allerdings ist für Hefe die Alkoholproduktion mehr als Notgeburt anzusehen, da diese normalerweise Kohlenhydrate zu Kohlendioxid abbauen würden, wobei wesentlich mehr Energie entstehen würde.
Bei der Herstellung von Rotwein greift man deshalb zu einem Trick und entzieht den Zuckerhefen (Saccharomyces) den Sauerstoff und führt diesen ein Substrat, den Most, mit hohem Zuckeranteil zu. Die Hefen im Most beginnen nun mit der Herstellung von Alkohol und setzen dies so lange fort, bis der Alkoholgehalt im Rotwein einen Pegel von 15 Prozent erreicht hat. Dann sterben sie ab. Dies ist der Grund, warum Wein niemals einen höheren Alkoholgehalt haben kann, als den eben genannten Wert.
Aufgrund der eben genannten Umstände verbleibt fast der gesamte Energiegehalt des Zuckers im Alkohol und sorgt im Rotwein für die Kalorien. Nur etwa zehn Prozent des Zuckers konnten von den Zuckerhefen abgebaut werden.
Rotwein Kalorien: Auf das richtige Maß kommt es an
Nun könnte man auf den Rotwein mit seinen Kalorien verzichten, doch dies muss man nicht. Wie überall im Leben, kommt es auf das richtige Maß an. Eine Flasche Rotwein, die man ein oder zwei Mal im Monat zu besonderen Anlässen trinkt, sind unbedenklich. Bedenklich wird es allerdings, wenn Rotwein häufiger genossen oder sogar täglich getrunken wird. Und dies nicht nur wegen der im Rotwein enthaltenen Kalorien. Rotwein mit seinem Alkohol wirkt dann auch schädlich.
Im Allgemeinen sagt man, ein Glas Rotwein am Tag ist gesund, doch dies ist nicht ganz richtig. Es stimmt, dass im Rotwein Stoffe enthalten sind, die gut für den Organismus sind. Und es stimmt auch, dass Alkohol, in Maßen sich positiv auf den Kreislauf auswirkt. Allerdings müsste man dann etwa 0,1 Promille Alkohol über den ganzen Tag verteilt trinken. Und dies ist bei einem Glas Rotwein nicht der Fall.
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