Genuss aus Spanien: Dazu gehören nicht nur Serrano-Schinken, Chorizo und Tapas aller Art, sondern auch Spanischen Wein. Davon hat Spanien jede Menge zu bieten, wovon ein Wein besser als der andere ist. Dies liegt nicht zuletzt an dem sonnigen Wetter, wo die Beeren hervorragend reifen können.
Die Bedeutung des Weinbaus für Spanien
Der Weinbau kann in Spanien auf eine langjährige Tradition zurückblicken und nimmt auch wirtschaftlich eine herausragende Stellung ein: Der Weinbau ist in Spanien ein bedeutender ökonomischer Sektor – das liegt in erster Linie daran, dass Spanien die größte Rebanbaufläche der Welt besitzt. Mit über einer Million Hektar Weinbaugebieten bzw.
Rebanbaufläche und mehr als 150.000 Winzern ist Spanien unter den Top 5 der Weinanbauländer in Europa. Gerade das sonnige Klima macht es den Weinbeeren besonders leicht, zu reifen und mit ihrem wundervollen Aroma dem spanischen Wein sein besonderes Bukett und einen speziellen Geschmack zu geben. Spanien ist besonders für seinen geschmacksintensiven Rotwein bekannt, dennoch werden knapp die Hälfte der spanischen Flächen mit weißen Rebsorten bestockt.
Mittlerweile besitzt Spanien rund 150 anerkannte Rebsorten, welche unterschiedlicher nicht sein könnten – das macht Spanien im Hinblick auf den Weinbau zu einem abwechslungsreichen Land. Die wohl meist angebauteste Rebsorte ist die rote Garnacha. Die beliebteste weiße Rebsorte ist die Airén, welche in der La Mancha beheimatet ist.
Diese beiden prägen das Land des Flamencos, doch auch weitere wichtige Rebsorten werden im Mittelmeerland angebaut und machen das äußerst vielfältige Weinbild Spaniens so besonders. Eine große Auswahl an spanischem Wein finden Sie entweder im Fachhandel oder aber auch im Supermarkt. Immer mehr Discounter nehmen spanische Weine in ihr Programm auf. Näheres dazu finden Sie hier.
Die wichtigsten Weinsorten Spaniens
Wer denkt bei spanischem Wein nicht sofort an einen intensiven und trockenen Rotwein? Erstaunlicherweise gibt es eine Vielzahl an weißen Rebsorten, die im Mittelmeerland kultiviert werden. Dazu zählen unter anderem der bekannte, bereits genannte Arién, welcher aus insgesamt rund 330.000 Hektar Land angebaut wird. Zusätzlich zum Arién sind in Spanien auch andere weiße Rebsorten zu finden:
- Macabeo (angebaut auf etwa 46.000 Hektar)
- Palomino Fino (angebaut auf etwa 36.000 Hektar)
- Pansa Blanca (angebaut auf etwa 55.000 Hektar)
- Parellada (angebaut auf etwa 20.000 Hektar)
- Pedro Ximénez (angebaut auf etwa 70.000 Hektar)
Aber auch der spanische Rotwein muss sich nicht verstecken. Im Gegenteil: Etwas mehr als die Hälfte der Flächen wird mit roten Rebsorten angebaut.
- Bobal (angebaut auf etwa 113.000 Hektar)
- Garnacha (170.000 Hektar)
- Monastrell (angebaut auf etwa 107.000 Hektar)
- Tempranillo (angebaut auf etwa 70.000 Hektar)
Doch welche Eigenschaften machen den spanischen Wein so besonders? Eine Beschreibung zeigt Ihnen auf einen Blick, welches Geschmackserlebnis sich hinter welchem Wein verbirgt.
Die spanischen Rotweine und ihre Besonderheiten
Die spanischen Rotweine zeichnen sich alle durch ein relativ intensives Geschmackserlebnis aus. Vor allem die Rebsorte Bobal galt lange Zeit als verschwunden und wurde erst in jüngster Zeit wieder entdeckt. Der Wein wird von einer intensiven Farbe gekennzeichnet und weist einen hohen Säuregehalt auf. Gleichzeitig zeigt er sich etwas weniger kräftig im Aroma, was ihn zu einem hervorragenden Begleiter für das Abendessen mit Pasta oder rotem Fleisch macht. Der Bobal wird in den höher gelegenen Regionen der Levante angebaut und bedarf einer intensiven Pflege. Aufgrund der unterschiedlich großen Beeren ist es schwierig, den richtigen Zeitpunkt der Ernte zu finden.
Der Garnacha Tinta kommt ursprünglich aus Sardinien und gehört wie bereits erwähnt zu den am häufigsten angebauten roten Rebsorten Spaniens. Garnacha Tinta wird sowohl im Osten als auch im Westen und im Norden Spaniens angebaut und zeichnet sich durch einen hohen Ertrag aus. Der rote Wein kommt in einer hellen Farbe daher und hat ein samtiges und gleichwohl vollmundiges Aroma. Das Bukett des Weines ist fruchtig und duftet leicht nach Kirschen. Oft wird der Garnacha Tinta auch für Cuvées mit Tempranillo oder Cariñena verwendet, was sehr charaktervolle Weine ergibt, die gerade für besondere Anlässe passend sind.
Noch mehr Rotweine aus Spanien
Monastrell ist der spanische Name für die ursprünglich französische Rebsorte Mourvedre. Diese besondere rote Rebsorte zeichnet sich vor allem durch die Robustheit und Unempfindlichkeit bei Trockenheit aus – ideal für das sonnige Land Spanien und die heißen Temperaturen. Die Weintrauben der Rebsorte sind kleiner als andere Beeren und werden von einer dicken Schale gekennzeichnet. Des Weiteren ist der Monastrell eine Rebsorte, welche spät reift und somit einen hohen Tanningehalt aufweist. Oftmals hat der Monastrell einen hohen Alkoholgehalt und einen intensiven Duft. Im Geschmack zeigt sich der Monastrell schmeichelnd und passt hervorragend zu Desserts oder leichteren Speisen.
Der Tempranillo hat seinen Namen (span. ‚kleine Frühe‘) von den schnell reifenden und kleinen Trauben. Die rote Rebsorte ergibt kräftige Weine, die ein duftiges und fruchtiges Bukett aufweisen. Sie können aufgrund ihrer süßen Tannine bereits als Jungwein genossen werden und passen ebenso wie der Monastell gut zu Tapas, Salaten und Gemüse – ein idealer Allrounder in rot!
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Arién und Co.: Weißwein aus Spanien
Der Arién ist die Rebsorte, welche auf der Welt am meisten angebaut wird. In Spanien sind rund 330.000 Hektar mit dieser weißen Rebsorte bebaut. Das Hauptanbaugebiet liegt in La Mancha. Der Wein zeichnet sich durch seine Trockenheit und sein neutrales Aroma aus. Je nach Anbaugebiet und Weinsorte variiert das Bukett zwischen Zitrusfrüchten und Äpfeln. In der Regel ist der Arién eher alkoholstark. Der elegante und harmonische Wein kann gut mit leichten Speisen kombiniert werden. Ob mit Fisch, Garnelen oder Salat: Dieser Wein ist an Harmonie und Leichtigkeit kaum zu übertreffen.
Der Palomino Fino ist eine sehr alte und traditionsreiche weiße Rebe. Die Trauben gehören zu den klassischen Sherry-Trauben und werden vor allem in der Region um Jerez de la Frontera, Puerto de Santa Maria und Sanlúcar de Barrameda angebaut. Die einzelnen Weinbeeren sind per se sehr groß, wodurch die Traube ein Gewicht von mehr als zwei Kilogramm aufbringen kann. Die aromatischen Beeren werden nicht nur zu Wein verarbeitet, sondern auch als Tafeltrauben exportiert. Generell zeigt sich der Palomino Fino säurearm, aber auch gleichzeitig zuckerarm, was den Geschmack relativ neutral hält. Dieser Wein ist ein Allroundtalent, der sowohl mit herzhaften Speisen als auch mit geschmacksintensiven Desserts besonders gut ankommt.
Macabeo und Parellada: Spanischer Weißwein für Genießer
Der Macabeo wird vor allem als Dessertwein verwendet. Die weiße Rebsorte findet sich in Spanien vornehmlich in den nördlichen Anbaugebieten und nimmt dort den Großteil der bebauten Flächen ein. Oftmals wird Macabeo auch für die Herstellung des für Nordspanien typischen Schaumweines (Cava) verwendet. Generell zeigt sich Macabeo wenig säurehaltig und besonders blumig, was sich auch gut mit Chardonnay verschneiden lässt.
Auch die Parellada ist eine typische Rebsorte, welche für die Herstellung von Cava genutzt wird. Während sich der Macabeo besonders fruchtig zeigt, hat die Parellada eine andere Schokoladenseite: Sie ist harmonisch und elegant im Geschmack, was dem Cava das gewisse Etwas gibt. Das Anbaugebiet der Parellada-Rebe begrenzt sich ebenfalls auf den Norden Spaniens, genauer auf die nähere Region um Barcelona. Das Bukett des Parellada Weins zeichnet sich durch frische und fruchtige Aromen ebenso aus wie durch feine, florale Noten.
Die riesige Auswahl an unterschiedlichen weißen und roten Rebsorten und ihren verschiedenen Eigenschaften zeigt, dass Spanien ein Weinland ist, das wirklich für jedermann etwas zu bieten hat!
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