Weinkenner werden in 60 Minuten

0

Wohl kaum ein anderes Getränk ist so vielseitig wie der Wein. Ob Rotwein, Weisswein, Roséwein, Dessertwein oder Schaumwein – wer sich als Weinkenner bezeichnet, muss über eine Menge Fachwissen verfügen. Zahlreiche Weinregionen bieten eine Vielzahl an Rebsorten, die in Bezug auf Qualität, Geschmack und Preis große Unterschiede aufweisen. Allein in Deutschland gibt es insgesamt 13 Weinbaugebiete, die im südlichen Verlauf von der Ahr bis nach Baden verlaufen, im Osten liegen die Weinbaugebiete Saale-Unstrut und Sachsen.

Neben dem deutschen Wein muss auch der Wein aus Spanien, Italien, Frankreich oder Österreich an dieser Stelle Erwähnung finden, die ebenso über hervorragende Weine aus den unterschiedlichsten Regionen verfügen. Und neben den vielen Weinsorten, die europaweit und weltweit produziert werden, finden sich in der Weinsprache geheimnisvolle Begriffe, die zugegebenermaßen etwas nervös machen können. Besonders dann, wenn in einer Gesellschaft Weinkenner auf Laien treffen und diese über den erlesenen Rebsaft diskutieren.

Wer sich nun ein wenig Fachwissen aneignen möchte, sollte sich vor allem über eines im Klaren sein: Um mitreden zu können, benötigt man zwar grundlegendes Basiswissen rund um den Weinbau, die Rebsorten, Weinbaugebiete und Weinsorten, zum Weinkenner wird man jedoch erst durch das Trinken und Genießen. Neben der Theorie kann es also nicht schaden, in aller Ruhe den Wein kennen zu lernen, sein Aroma zu riechen und seinen Geschmack wahr zu nehmen. Ob direkt beim Winzer im Weingut, bei Freunden oder während einer Weinreise in ein bekanntes Weinbaugebiet- für eine Weinprobe und Verkostung sollte man sich vor allem Zeit nehmen, um den einzigartigen Geschmack der erlesenen Tropfen zu kosten.

Weinreisen in Deutschland: Bekannte Rebsorten und Weinbaugebiete

Eine Weinreise eignet sich nicht nur für Weinkenner, sondern auch für Einsteiger, die sich für den Weinbau, die Weinproduktion und natürlich für die Verkostung der edlen Tropfen interessieren. Hierbei hat man die Möglichkeit, sich direkt beim Winzer auf dem Weingut, mit den Reben zu befassen und kann die Feinheiten der Weinsorten vor Ort kennenlernen und schmecken, manchmal auch wertvolle, teure Weine kennenlernen. Etwas Theorie gepaart mit der Praxis direkt am Anbauort macht selbst Unerfahrene schnell zu Weinkennern. Sich Grundkenntnisse über den Wein anzueignen, kann natürlich auch nicht schaden, wie zum Beispiel die wichtigsten deutschen Rebsorten.

Aus den weißen Rebsorten Riesling, Müller-Thurgau und Silvaner werden die bekanntesten deutschen Weissweine gekeltert. Rote Rebsorten, wie Spätburgunder, Dornfelder und Portugieser, bringen hervorragenden deutschen Rotwein hervor. Mit einer ebenso guten Qualität überzeugt Wein aus Spanien, Frankreich oder Italien. Vom Merlot, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Tempranillo, Xarel-Lo bis hin zum Dessertwein wie Muskateller oder Marsala- beim Probieren der zahlreichen Weinsorten bemerkt man schnell die unterschiedlichen Geschmacksnoten und Aromen.

Weinkenner: Welche Begriffe muss man kennen?

Auch kann es nicht schaden, sich ein wenig mit den Begriffen der Weinsprache auseinander zu setzen. Was sind die Unterschiede zwischen trockenen, halb trockenen und lieblichen Weinen? Was versteht man unter Barrique, Cuvée, Terroir oder Bukett (auch Bouquet genannt)?

Ob trocken oder lieblich ist eine reine Geschmacksfrage. Lieblicher Wein schmeckt aufgrund des Restzuckergehaltes von mehr als 18 Gramm recht süß, während trockener Wein über einen Anteil von höchstens 9 Gramm verfügt. Das Barrique bezeichnet die Lagerung und Reife des Weins im Eichenfass, das für ein zusätzliches Aroma sorgt. Unter einer Cuvée wird ein Wein aus einem Verschnitt mehrerer Rebsorten verstanden, der zu einer Verbesserung des Geschmacks führt. Das Terroir wiederum umschreibt die Beschaffenheit des Bodens, auf dem der Rebstock wächst und gedeiht. Und zu guter Letzt bedeutet das Bukett (Bouquet) den Geruch, bzw. den Duft des Weines, der die Qualität des edlen Tropfens kennzeichnet.

Dies war lediglich ein ganz kleiner Anschnitt der Weinsprache, die viele weitere Geheimnisse birgt, die von Laien und Weinliebhabern zu erkunden sind. Dies geschieht bestenfalls bei einem köstlichen Essen, wie beispielsweise regionalen Spezialitäten, die aus der selben Region wie der Wein stammen. Wer weiß, vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, eine Weinreise zu unternehmen oder einen angenehmen Tag in einem Weingut zu verbringen.

Wie also werde ich nun Weinkenner in 60 Minuten?

Dieser Traum wird wohl schwerlich zu erfüllen sein. Warum beginnen Sie nicht mit einer Weinprobe mit Freunden? Bringen Sie ein paar Fakten zu den verkosteten Weinen mit – und Sie werden sehen, dass Sie schnell Ansehen genießen werden – der erste Schritt zum Weinkenner. Trotz aller Expertise: der Wein muss vor allem schmecken. Und dazu brauchen Sie keine Bücher zu wälzen. Das schaffen Ihre Zunge und Gaumen ganz schnell auch ohne Training. Wohl bekomms!


Bildnachweis: ©Shutterstock – Titelbild: LightField Studios

Lassen Sie eine Antwort hier